Was tun, wenn die transplantierten Haare ausfallen?
„Können die transplantierten Haare wieder ausfallen?“ – diese Frage stellen sich viele Menschen, die sich einer Eigenhaarverpflanzung unterziehen wollen. Tatsächlich kommt es direkt nach dem Eingriff an den Transplantationsbereichen zu einem erneuten Haarverlust. Hierbei handelt es sich jedoch um einen normalen Prozess. In diesem Artikel erfahren Sie, wodurch dieser ausgelöst wird und wann Handlungsbedarf angesagt ist.
Können die transplantierten Haare wieder ausfallen?
Nach der Operation kommt es immer zum Ausfall des neu transplantierten Haars. Es handelt sich hierbei jedoch um einen normalen Prozess, bei dem kein Grund zur Sorge besteht. Die Wurzeln bleiben Ihnen nämlich erhalten, sodass die Haare nach einigen Monaten wieder vollständig nachwachsen. Verläuft die Heilung also nach Plan und belasten Sie Ihre Kopfhaut nicht, dürfen Sie sich nach spätestens einem Jahr wieder über volles Haar freuen.
In der Regel verläuft der Eingriff bei den meisten Pateinten erfolgreich. Gefahr besteht lediglich dann, wenn Sie sich nicht an die Angaben des Arztes halten. Auch eine Entzündung der Kopfhaut kann die Anwuchsrate negativ beeinflussen. Gehen Sie daher vor allem in den ersten Wochen sanft mit Ihrer Kopfhaut um.
Warum kommt es zu einem erneuten Haarverlust?
Im Spenderbereich werden die Grafts bei der Entnahme von der Blut- und Sauerstoffversorgung getrennt. Die Transplantation stellt für die Haarwurzeln damit einen Schock dar – man spricht beim ersten Haarausfall nach dem Eingriff daher vom „Shock Loss“.
Damit die neu verpflanzten Haare wieder wachsen können, müssen sie über einen längeren Zeitraum hinweg mit Nährstoffen versorgt werden. Doch bis eine solide Verbindung zur Energieversorgung hergestellt ist, vergehen in der Regel zwischen sechs und zwölf Monate.
Aus diesem Grund fangen Ihre Haare nicht sofort nach dem Eingriff zu sprießen an. Stellen Sie sich also die Frage: „Können die transplantierten Haare wieder ausfallen?“, so ist diese mit einem klaren „Ja“ zu beantworten. Allerdings haben Sie die Möglichkeit, den Heilungsprozess zu beschleunigen und dabei gleichzeitig das Risiko für Entzündungen zu minimieren.
Grund zur Sorge besteht erst dann, wenn die Grafts aufgrund einer mechanischen Belastung aus der Kopfhaut gerissen werden – in diesem Fall ist der Haarverlust oft permanent. Vor allem in den ersten Wochen sollten Sie daher mit dem Empfängerareal sanft umgehen.
Wie lassen sich Entzündungen vermeiden?
Es ist wichtig, dass Sie sich in den ersten Wochen nach dem Eingriff Ruhe gönnen. Ernähren Sie sich gesund und betreiben Sie keinen Sport. Dies gilt vor allem für die ersten 14 Tage. Auf den Besuch von Solarium und Schwimmbad müssen Sie sogar bis zu sechs Wochen nach der Operation verzichten. Denn in diesem Zeitraum sind die Wunden noch nicht vollständig geschlossen. Dringen mit Wasser oder Schweiß Erreger in diese ein, kommt es leicht zu einem Infekt.
Viele Menschen entscheiden sich nach dem Eingriff auch dafür, Ihren Kopf mit einem Tuch zu schützen. So laufen die noch jungen Haare nicht Gefahr, durch Witterungseinflüsse wie starke Sonneneinstrahlung oder Wind Schaden zu nehmen. Auch in der Nacht erweist sich das Tragen eines Kopftuchs als praktisch. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie sich oft wälzen.
Wann wächst das Kopfhaar wieder nach?
Fällt Ihnen das neu verpflanzte Haar im Zuge des normalen Heilungsprozesses aus, kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis es wieder sprießt. In der ersten Zeit geht es darum, das junge Kopfhaar mit Nährstoffen zu versorgen. Pflegen Sie dieses mit einem vitaminreichen Shampoo. Wenden Sie dieses regelmäßig an.
Wie lange Sie sich gedulden müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits liegt die Dauer an Ihrem Körper – stärken Sie diesen, damit er den neu verpflanzten Haarwurzeln die benötigte Energie zuführen kann. Andererseits hängt die Wachstumsdauer auch vom Transplantationsbereich ab. Generell werden Stirn und Schläfen besser mit Blut als die Tonsur versorgt. An letztgenannter Stelle müssen Sie sich in der Regel etwas länger Gedulden – es kann hier sogar bis zu 18 Monate dauern, bis das endgültige Ergebnis zu sehen ist.
Doch lassen Sie sich diesbezüglich am besten von Ihrer Klinik beraten. So wissen Sie, worauf Sie sich nach der Haartransplantation einstellen müssen.
Wenden Sie sich bei anhaltenden Beschwerden sofort an die Klinik
Hegen Sie den Verdacht, dass sich Ihre Kopfhaut entzündet hat, sollten Sie sich sofort mit der Klinik in Verbindung setzen. Anzeichen für einen Infekt sind anhaltende Schmerzen, Rötungen und Schwellungen, die nicht abheilen. Warten Sie keinesfalls zu lange ab – denn im Anfangsstadium lassen sich die meisten Infekte noch gut in den Griff kriegen. Auch die Folgen fallen dabei noch glimpflich aus, sodass die Anwuchsrate nicht negativ beeinflusst wird.
Die Behandlung einer Entzündung erfolgt entweder durch das Auftragen spezieller Mittel oder die orale Einnahme von Medikamenten. Mit einem Infekt verlängert sich letzten Endes auch der Heilungsprozess. Denn Ihr Körper muss nach dem Ausheilen desselben erst wieder zu Kräften kommen, bis er sich dem Wachstum der neu verpflanzten Haare widmen kann.
Fazit – nach dem Eingriff ist Geduld gefragt
Unterziehen Sie sich einer Eigenhaarverpflanzung, müssen Sie den Ausfall der neu verpflanzten Haare in Kauf nehmen. Es handelt sich hierbei aber um einen natürlichen Prozess, bei dem keinerlei Anlass zur Sorge besteht. Bis das Kopfhaar an den Transplantationsbereichen wieder nachwächst, können jedoch bis zu zwölf Monate vergehen.
Sie müssen sich nach dem Eingriff also in Geduld üben. Den Heilungsprozess können Sie beschleunigen, indem Sie Ihr Kopfhaar mit einem hochwertigen Mittel pflegen. Außerdem sollten Sie sich Ruhe gönnen und auf eine ausgewogene Ernährung setzen. Sport dürfen Sie nicht betreiben – auch vom Besuch von Solarien, Saunen und Schwimmbädern ist abzusehen. Denn dadurch kann sich leicht eine Entzündung auf der Kopfhaut bilden.
Wollen Sie sich in Bezug auf die Wechsel- und Nebenwirkungen der Eigenhaarverpflanzung beraten lassen, sollten Sie im Vorfeld das Gespräch mit der Klinik suchen. So wissen Sie, auf welche Begleiterscheinungen Sie sich nach dem Eingriff einstellen müssen. Außerdem kann Ihnen die Fachkraft Tipps zur richtigen Verhaltensweise nach der Operation geben.
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