Haare schneiden nach der Haarverpflanzung
Ihre Entscheidung für die Haartransplantation ist gefallen und nun stehen Sie einige Wochen nach dem Eingriff vor einer entscheidenden Frage. Die kleinen Wunden scheinen abgeheilt, doch das transplantierte Haar sieht stoppelig und ungleichmäßig aus.
Ein Haarschnitt wäre wichtig, doch wie verhält es sich mit dem Haare schneiden nach der Haarverpflanzung? Fakt ist, dass Vorsicht hier die Mutter der Porzellankiste ist.
Damit Sie Ihre ästhetische Erscheinung behalten und das transplantierte Haar nicht ausfällt, ist der frühzeitige Griff nach der Schere im Rahmen einer Haarverpflanzung nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll.
Wann Haare schneiden nach der Haartransplantation?
In den ersten Wochen sollten Sie überhaupt nicht an die Schere oder eine andere Methode der Haarkürzung denken. Ihre transplantierten Haare befinden sich in der Heilungsphase, die durch nichts unterbrochen werden darf.
Primär spricht das Behandlungsteam einer Haarklinik von drei Monaten Ruhe für Ihre Kopfhaut. Das gilt allerdings in erster Linie für Langhaarschneider und Rasierer. Wenn der Griff zur Schere nötig ist, können Sie bereits nach 4 bis 8 Wochen die ersten vorsichtigen Haarkürzungen vornehmen lassen. Hier empfiehlt es sich aber, Ihre Kopfhaut vorab zu kontrollieren und das Haare schneiden nach der Haartransplantation nur bei einem optimalen Heilungsverlauf vorzunehmen.
Anderenfalls könnten die noch sensiblen und locker in der Kopfhaut sitzenden Follikel ausfallen und der minimalinvasive Eingriff war umsonst. Im Rahmen der Nachsorge können Sie eine präzise Antwort direkt vom Behandlungsteam der Haarklinik erfragen.
Denn der Zeitraum zwischen dem Eingriff und dem ersten Haarschnitt hängt in erster Linie mit dem Heilungsverlauf und dem aktuellen Zustand Ihrer Kopfhaut zusammen.
Hinweise zum ersten Friseurbesuch nach einer Haarverpflanzung
Grundsätzlich sollten Sie ab absolute Hygiene und auf Erfahrung im Umgang mit verpflanzten Haaren achten. Nicht jeder Friseur eignet sich gleichermaßen, denn wer wenig Berufserfahrung oder Haarschnitterfahrung nach einem Haarimplantat hat, könnte die noch empfindlichen und nicht fest verwachsenen Haarwurzeln schädigen.
Eine sehr scharfe Schere ist notwendig, damit jegliche Reiß- und Ziehbewegungen ausbleiben. Auch darf das implantierte Haar nicht unmittelbar über der Wurzel abgeschnitten werden. Ein Sicherheitsabstand von einem halben bis einem Zentimeter zur Kopfhaut ist wichtig.
Vermeiden Sie jeglichen Druck auf die Kopfhaut und schließen kleinste Verletzungen durch die Behandlung mit der Schere aus. Alternativ zum Friseur können Sie sich natürlich auch selbst frisieren, doch das ist im Regelfall aufgrund des ungünstigen Winkels und der spiegelverkehren Ansicht eine Herausforderung.
Fragen Sie beim Friseur gezielt, ob er Erfahrungen mit Haarschnitten nach Haartransplantationen hat.
Wie können die Haare postoperativ geschnitten werden
In allen Bereichen außerhalb des Haarimplantats stellt das Haare schneiden nach der Haarverpflanzung kein Problem dar. Da die Spenderhaare meist im Nacken entnommen wurden, ist die Rasur auf diesem Areal in den ersten drei Monaten tabu.
Das bedeutet, dass Sie eine Frisur wählen, wo kein Langhaarschneider und kein Rasierer zum Einsatz kommen. Im Spender- und im Empfängerbereich muss mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden. Auch wenn Sie die nicht verpflanzten Haare schneiden, nach der Haartransplantation muss jeglicher Druck auf Ihre Kopfhaut in den behandelten Bereichen unterbleiben.
Ihre Geduld und Sorgfalt zahlen sich aus. Das Haar wächst stabil in die Kopfhaut ein und es dauert nicht lange, bis Sie Ihre Wunschfrisur tragen und ohne Sorge vor einer postoperativen Schädigung zum Friseur gehen können.
Warum Langhaarschneider und Rasierer tabu sind
Jede Rasur erzeugt durch die Geschwindigkeit des Schnittes einen Zug an den Haarwurzeln. Nach einem Eigenhaarimplantat führt diese Einwirkung dazu, dass die noch lose sitzenden und nicht vollständig mit den Blutgefäßen und Nerven verbundenen Haarfollikel unwiderruflich geschädigt werden.
Besonders beim Langhaarschneider kommt es zum Herausreißen der Wurzeln, da sich die meist nicht scharfen Klingen sehr schnell von rechts nach links und durch die Handführung gleichzeitig nach vorne bewegen. Eine Nassrasur ist ebenfalls riskant. Auch hier wird an den Haarwurzeln gezogen und obendrein besteht durch den direkten Kontakt der Klinge auf Ihrer Kopfhaut das Risiko einer mikrofeinen Verletzung.
Die Kopfhaut wird durch eine Rasur gereizt und es kann zu Pickeln und Irritationen kommen. Das Resultat wäre eine Entzündung in der Heilungsphase, durch die Ihr Haar ausfallen und das Ergebnis der Haarverpflanzung rückgängig machen kann.
So sehr Sie sich einen raspelkurzen Nacken und Schläfenhaare wünschen: Warten Sie mindestens drei Monate, ehe Sie über den Einsatz vom Rasierer zum Haare schneiden nach der Haarverpflanzung nachdenken.
Fazit | Haare schneiden ist mit Vorsicht und einer Spezialschere möglich
Auch wenn Sie beim Haare schneiden nach einer Haartransplantation mit äußerster Vorsicht vorgehen müssen: Ein wenig Form dürfen Sie ruhig auf Ihren nun wieder dicht behaarten Kopf bringen. Es gibt Spezialscheren, die man Ihnen bereits beim ersten Gespräch in der Haarklinik empfiehlt und auf die man hinweist, wenn es um den ersten Haarschnitt nach dem Eingriff geht.
Achten Sie aber darauf, dass die Heilung normal verläuft und dass Ihre Kopfhaut gesund und nicht entzündet ist. Im Einzelfall fragen Sie lieber beim Behandlungsteam der Haarklinik, ob und wann Sie den ersten Haarschnitt vornehmen lassen können. Gönnen Sie den Haaren unbedingt die notwendige Ruhe zum Anwachsen.
Freuen Sie sich darauf, dass Sie fortan jede Frisur tragen und sich nicht mehr für kaschierende Haarschnitte entscheiden müssen. Diese positiven Gedanken bringen Sie über die Zeit in der Vorsicht notwendig ist.
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