Haarausfall durch Henna: Was ist dran?
Sie möchten Ihre Haare färben, aber auf chemische Substanzen verzichten? Henna kann eine Alternative sein. Es färbt das Haar rötlich, doch sind auch verschiedene Farbnuancen möglich. Viele Menschen sind jedoch verunsichert, da sie schon von einem Haarausfall durch Henna gehört haben. Was ist dran und was sollten Sie beachten?
Ist ein Haarausfall durch Henna tatsächlich möglich?
Häufig wird Henna als Alternative zu chemischen Färbemitteln empfohlen. Henna enthält kein Ammoniak und keine schädlichen Duftstoffe, die im Verdacht stehen, Krebs oder Allergien hervorzurufen. Es handelt sich um ein natürliches Produkt. Allerdings bekommen Sie im Handel nicht immer reine Produkte. Die Färbemittel mit Henna, die im Handel angeboten werden, sind nicht immer qualitativ hochwertig und können schädliche Substanzen enthalten.
Reines Henna verursacht keinen Haarausfall. Allerdings können die Nebenprodukte, die in den Färbemitteln mit Henna enthalten sind, zu allergischen Reaktionen und zu Haarverlust führen. Reines Henna ist gut verträglich und kann das Haar sogar pflegen. Das Ergebnis ist dauerhaft. Die Farbe kann nicht mehr ausgewaschen werden und muss aus den Haaren auswachsen.
Wer sich für reines, biologisches Hennapulver entscheidet, geht kein Risiko für Allergien auf der Kopfhaut und für Haarausfall ein. Doch im Supermarkt und in Drogerien angebotene Henna-Haarfärbemittel beinhalten neben den natürlichen Farbpigmenten eine ganze Reihe an Zusätzen.
Nicht das Henna, sondern die chemischen Zusätze können zu Haarschwund führen und dem eigentlichen Wunsch nach einer natürlichen Haarfärbung entgegenwirken.
Es ist nicht nötig, industrielle Haarfärbungen mit Henna zu kaufen. Der Pigmentbrei lässt sich aus reinem Hennapulver mit Wasser selbst herstellen und ist in diesem Fall wirklich frei von chemischen Substanzen und somit nicht schädlich. Der Aufwand des Anmischens ist nicht größer als bei Hennaprodukten, die ebenfalls mit einer Flüssigkeit vermengt werden müssen.
Was ist Henna?
Bereits die Menschen im alten Ägypten wussten natürliches Henna zu schätzen. Sie färbten damit ihre Haare, aber auch Haut und Fingernägel. Noch heute sind in verschiedenen nordafrikanischen Ländern und teilweise auch in Indien Henna-Bemalungen zu festlichen Anlässen Tradition. Henna ist ein natürlicher rotgelber Farbstoff. Er wird aus den getrockneten Blättern des Hennastrauchs gewonnen, der in Nordafrika und Asien beheimatet ist.
Haarefärben mit Henna dauert länger als das Färben mit chemischen Substanzen. Die Farbe wird zwar nicht so intensiv, doch hält sie dauerhaft. Anders als Färbemittel auf chemischer Basis dringt Henna nicht in die Haare ein, sondern es legt sich wie ein Schutzfilm um jedes einzelne Haar. Die so erzielte Farbschicht kann das Haar schützen und ihm einen natürlichen Glanz verleihen. Ein Haarausfall durch Henna ist mit dem natürlichen Henna ohne chemische Zusatzstoffe so gut wie nicht möglich. Die Farbe von natürlichem Henna kann durch verschiedene natürliche Zusätze verändert werden:
- Zitronensaft für einen intensiveren Rotton
- Schwarzer Tee für einen dunkleren Farbton
- Rotwein für Kastanienbraun.
Welcher Farbton tatsächlich entsteht, hängt von der natürlichen Farbe Ihrer Haare ab. Um die Haare mit Henna zu färben, verrühren Sie Henna mit kochendem Wasser zu einem Brei, den Sie auf eine für Sie angenehme Temperatur abkühlen lassen. Diesen Brei tragen Sie auf Ihre Haare auf und lassen ihn zwei Stunden lang einwirken.
Vorsicht vor schädlichen Zusatzstoffen
Kommt es zu einem Haarausfall durch Henna, wird er zumeist durch die Zusatzstoffe verursacht. Es ist inzwischen möglich, Henna als Farbstoff künstlich herzustellen. Allerdings ist dieser künstlich hergestellte Hennafarbstoff in Deutschland in Kosmetikprodukten verboten, da er das Erbgut schädigen kann. Um die Reaktionszeit zu verkürzen und die Farbe zu intensivieren, können der Henna-Farbe künstliche Farbstoffe zugesetzt werden. Häufig handelt es sich um den Farbstoff para-Phenylendiamin (PPD). Dieser Farbstoff hat gleich mehrere schädliche Eigenschaften. Er kann
- Allergien hervorrufen
- das Erbgut schädigen
- zu schweren entzündlichen Reaktionen der Kopfhaut führen.
Gerade bei einem längeren Hautkontakt kann es zu Schäden auf der Kopfhaut kommen. Die Kopfhaut kann stark austrocknen. Auch die Haarfollikel können in Mitleidenschaft gezogen werden, da sie nicht genügend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Bei Produkten mit einer minderwertigen Qualität kann der Haarausfall durch Henna sogar dauerhaft sein, wenn die Haarfollikel so stark geschädigt werden, dass sie keine neuen Haare mehr hervorbringen.
In Haarfärbemitteln ist PPD bis zu einer bestimmten Konzentration zulässig, wenn sogenannte Kuppler als weitere Inhaltsstoffe enthalten sind, die das PPD binden. Allerdings ist meistens unbekannt, um welche Zusatzstoffe es sich bei den Kupplern handelt.
Wie kann der Haarverlust beim Färben mit Henna vermieden werden?
Möchten Sie Ihre Haare färben und auf Chemie verzichten, spricht nichts gegen das Färben mit Henna. Sie sollten allerdings nur natürliches Henna verwenden, das frei von Zusatzstoffen ist. Die Packungsanleitung sollten Sie sich gründlich durchlesen. Sie sollten auch auf die Inhaltsstoffe achten, ob es sich tatsächlich um reines Henna handelt.
Der Hennafarbstoff darf nicht künstlich hergestellt sein. Um die Farbe zu verändern, geben Sie Schwarzen Tee, Rotwein oder Zitronensaft in den Hennabrei. Das Hennapulver muss mit dem kochenden Wasser zu einer geschmeidigen Masse verrührt werden. Dabei dürfen keine Klümpchen vorhanden sein, da sie sich nur schwer aus den Haaren entfernen lassen und zu Haarbruch führen können.
Weiterhin wird dem Hennabrei Geliermittel hinzugefügt. Auch wenn ein Haarausfall durch Henna kaum auftritt, wenn es sich um ein natürliches Produkt handelt, sollten Sie zuvor nur eine Strähne mit Henna einfärben und zwei bis drei Tage warten, ob sich eine Reaktion zeigt. Tritt keine Reaktion Ihrer Kopfhaut auf und brechen die Haare nicht ab, steht dem Färben mit Henna nichts mehr im Wege.
Was tun bei einem Haarausfall?
Ein Haarausfall durch Henna tritt nicht sofort ein. Die Haare fallen zumeist erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen aus, wenn die Haarfollikel abgestorben oder geschädigt sind. Sie sollten abwarten, ob wieder Haare nachwachsen, und künftig auf Farbe und aggressive Pflege verzichten. Wachsen die Haare wieder nach, haben sich die Haarfollikel wieder erholt.
Sind die Haare jedoch dauerhaft verloren, kann Ihnen nur noch eine Haartransplantation helfen. Alternativ dazu können Sie auch eine Haarpigmentierung mit Pigmenten auf natürlicher Basis vornehmen lassen. Diese Pigmente in Ihrer Haarfarbe sind gut verträglich und verblassen nach einigen Jahren wieder. Sie simulieren nachwachsende Haare und lassen die Haare voller wirken.
Auch wenn man Henna im Verdacht hat, sollte die Ursachenforschung an erster Stelle stehen. Nur durch eine Haaranalyse, ein Blutbild und eine dermatologische Kopfhautuntersuchung lassen sich Erkrankungen oder Mängel ausschließen und eine klare Diagnose stellen.
Wurden die Haarwurzeln durch schädliche Substanzen in der Henna-Haarfärbung geschädigt, muss es sich nicht um irreversiblen Haarschwund handeln. Mit einer PRP Behandlung und der erhöhten Vitalstoffversorgung der Kopfhaut kann geschädigtes Haar neu wachsen.
Die Grundvoraussetzung dafür ist die Unversehrtheit der Haarfollikel. Denn wenn das Haar mit der Wurzel ausfällt, können weder Eigenblutbehandlungen oder Minoxidil und sonstige haarwuchsfördernden Therapien helfen. Nur die Haartransplantation erweist sich als dauerhafte Lösung mit einer Ergebnissicherheit von 95 Prozent. Um das neu verpflanzte Haar nicht wieder irreversibel zu schädigen, sollte auf Haarfärbungen MIT Henna in Zukunft verzichtet werden.
Fazit: Hennaprodukte mit chemischen Zusätzen können zu Haarverlust führen
Ein Haarausfall durch Henna ist nahezu unmöglich, wenn Sie reines, natürliches Henna verwenden. Dieses natürliche Henna kann das Haar sogar schützen, da es sich wie ein Film um Ihre Haare legt. Problematisch wird es jedoch, wenn es sich um künstlich hergestelltes Henna oder um minderwertige Qualität handelt. Um den Prozess zu beschleunigen und die Farbe zu intensivieren, kann das Färbemittel PPD enthalten. Es kann zu Allergien und zu schweren Entzündungen auf der Kopfhaut führen, die Haarausfall zur Folge haben.
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