Es ist völlig normal, dass Haare ausfallen. Das liegt am Zyklus des Haarwachstums, den nicht nur die Kopfhaare, sondern auch die Körperhaare durchlaufen. Bei den Kopfhaaren vollzieht sich dieser Zyklus jedoch völlig anders als bei den Körperhaaren. Ist dieser Zyklus gestört, kommt es zu Haarausfall. Die Haare wachsen nicht mehr so schnell nach, wie sie ausfallen.
Wie viele Haare ein Mensch hat, hängt von erblichen Faktoren, von der Haarfarbe, aber auch von der Herkunft ab. Menschen mit blonden Haaren haben zumeist viele Haare, doch sind die einzelnen Haare dünner.
Im Gegensatz dazu haben Menschen mit schwarzem Haar weniger Haare, die einzelnen Haare sind jedoch dicker. Demzufolge haben Asiaten weniger Haare als blonde Europäer.
Auch das Haarwachstum vollzieht sich abhängig von der Herkunft des Menschen und von erblichen Faktoren unterschiedlich schnell. Die Haare von Asiaten wachsen schneller als die Haare von Afrikanern. Bei allen Menschen durchlaufen die Haare einen Wachstumszyklus, der sich mehr oder weniger schnell vollzieht. Dieser Zyklus des Haarwachstums gliedert sich in drei Phasen:
Wachstumsphase oder Anagenphase
Diese Phase dauert drei bis sechs Jahre. Die Haare werden in dieser Zeit gut mit Nährstoffen versorgt. In den Haarwurzeln teilen sich die Zellen und schieben die Haare nach oben, sodass sie immer länger werden. In dieser Phase können sich bis zu 85 Prozent der Kopfhaare befinden. Die Haare werden in dieser Phase als Anagenhaare bezeichnet.
Übergangsphase oder Katagenphase
Diese Phase dauert nur zwei bis drei Wochen. Die Haare wachsen nicht mehr und werden nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. In den Haarfollikeln findet keine Zellteilung mehr statt. Am Ende dieser Phase verhornt die Haarwurzel. In dieser Phase befinden sich 2 bis 3 Prozent der Kopfhaare.
Ruhephase oder Telogenphase
In dieser Phase fallen die Haare aus, um Platz für neue Haare zu machen. Die ausfallenden Haare werden als Telogenhaare bezeichnet. Die Haarfollikel müssen sich regenerieren. Neue Haare werden gebildet. Der Haarwachstumszyklus beginnt von vorn.
Diese Phase dauert drei bis sechs Monate. Ungefähr 15 Prozent der Haare können sich in dieser Phase befinden.Jeder Haarfollikel durchläuft etwa 10 bis 15 Haarwachstumszyklen, bis er abstirbt und keine neuen Haare mehr bildet.
Würden die Menschen ihre Haare nicht abschneiden, dann würden die Haare bei jedem Menschen unterschiedlich lang werden. Das liegt einerseits daran, wie schnell das Haar wächst, anderseits an der Länge der Wachstumsphase der Haare.
Im Schnitt wachsen die Haare im Monat 1 Zentimeter. Bei einigen Menschen wachsen sie jedoch auch schneller oder langsamer. Menschen, deren Wachstumsphasen der Haare nur kurz sind, können nie richtig langes Haar haben. Dauert die Wachstumsphase aber länger, können die Haare durchaus 80 Zentimeter oder sogar länger werden. Wer sehr langes Haar hat, kann sich über ein schnelles Haarwachstum und eine lange Wachstumsphase der Haare freuen.
Bei warmem Wetter wachsen die Haare schneller. Bei Männern wachsen die Haare zumeist schneller als bei Frauen, doch werden sie nicht so lang, da die Wachstumsphasen in der Regel kürzer sind als bei Frauen. Würden Männer ihre Haare nicht abschneiden lassen, könnten die Haare ungefähr 50 Zentimeter lang werden.
Da die Haare von Frauen längere Wachstumsphasen haben, könnten Frauen Haarlängen bis zu 80 Zentimeter erreichen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen mit noch längeren Haaren.
Das Wachstum der Haare wird nicht durch häufiges Schneiden begünstigt. Lediglich geschädigte Stellen der Haare, beispielsweise Haarspliss oder dünne Spitzen, werden abgeschnitten. Das Haar wächst wieder gesünder nach.
Bei jedem Menschen fallen Haare aus, was am Zyklus des Haarwachstums liegt. Befinden sich die Haare in der Ruhephase, fallen sie aus. Ist der Zyklus des Haarwachstums gestört, kommt es zu einem Haarausfall. Ein Haarausfall liegt vor, wenn täglich mindestens 100 Haare ausfallen.
Das können Sie feststellen, indem Sie jeden Tag mindestens über einen Zeitraum von einer Woche Ihre ausgefallenen Haare sammeln und zählen. Sie sollten dabei nicht nur die Haare aus dem Kamm oder der Bürste, sondern auch die Haare auf der Kleidung, auf der Bettwäsche und im Duschabfluss beachten.
Liegt ein Haarausfall vor, kann das verschiedene Ursachen haben. Die Haare können vorzeitig absterben, da sich die Wachstumsphase verkürzt. Die Haare treten vorzeitig in die Ruhephase ein und fallen aus. Die Ruhephase verkürzt sich jedoch nicht. Die Haare wachsen nicht mehr so schnell nach, wie sie ausfallen. Abhängig von der Art und Ursache des Haarausfalls können die Haare wieder nachwachsen, wenn die Ursache beseitigt wurde. Sind die Haarfollikel geschädigt, sterben sie irgendwann ab. Sie bringen keine Haare mehr hervor. Die betroffenen Stellen bleiben dauerhaft kahl.
Abhängig von der Art und Ursache des Haarausfalls können die Haare zuerst immer dünner nachwachsen. Die Wachstumsphasen werden immer kürzer. Dieser Prozess ist beim erblich bedingten Haarausfall zu beobachten. Der Zyklus des Haarwachstums verkürzt sich immer mehr.
Die Wachstumsphase kann sich jedoch auch nur einmal verkürzen. Das kann bei
die Folge sein. Die Haare fallen auf dem ganzen Kopf gleichmäßig aus. Abhängig von der Ursache kann es auch zu einem Totalverlust der Haare kommen. Wird die Ursache für diesen diffusen Haarausfall beseitigt, können die Haare wieder völlig normal nachwachsen. Die Wachstumsphase und der gesamte Zyklus normalisieren sich wieder.
Die Haare eines jeden Menschen durchlaufen einen Zyklus des Haarwachstums, der in drei Phasen eingeteilt ist. Bei jedem Menschen ist dieser Zyklus unterschiedlich lang. Das hängt von der Länge der einzelnen Phasen ab. Die Wachstumsphase ist die längste Phase und kann bis zu sechs Jahren dauern.
Die Übergangsphase ist mit bis zu drei Wochen die kürzeste Phase. Die Ruhephase kann bis zu sechs Monaten dauern. Ist die Wachstumsphase sehr lang, können die Haare entsprechend lang wachsen. Kommt es zu einem Haarausfall, ist der Haarwachstumszyklus gestört. Die Haare wachsen deutlich langsamer nach als sie ausfallen.
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