Wie funktioniert die Haartransplantation?
Als letztes Mittel bei Haarausfall und bei großen kahlen Bereichen auf dem Kopf hat sich inzwischen für viele Menschen die Haartransplantation bewährt. Wie funktioniert die Haartransplantation? Es handelt sich um einen operativen Eingriff, der einer gründlichen Vorbereitung bedarf. Bevor Sie sich entscheiden, diesen Eingriff vornehmen zu lassen, sollten Sie sich fragen „Wie funktioniert die Haarverpflanzung?“
Wie funktioniert die Haartransplantation? Die beiden grundlegenden Methoden
Die ersten Versuche, Menschen mit transplantierten Haaren wieder zu einem attraktiveren Äußeren zu verhelfen, reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Teile von behaarten Tierhäuten wurden Menschen in die Kopfhaut transplantiert.
Erfolge konnten damit nicht erzielt werden. Weitere Versuche folgten. Der erste nennenswerte Erfolg gelang jedoch erst 1939, als der japanische Arzt Dr. Shoji Okuda Haare mit der Durchschlags- oder Punchtechnik transplantierte.
Aus der behaarten Kopfhaut wurden kleine Teile ausgestanzt, die in andere Bereiche der Kopfhaut, aber auch in Bärte oder Augenbrauen verpflanzt wurden. Dr. Okuda hatte die von ihm entwickelte Methode für Brandopfer vorgesehen, doch hatte er noch nicht daran gedacht, sie bei Menschen mit Haarausfall anzuwenden.
Die Ergebnisse der Transplantationen von Dr. Okuda wirkten noch unnatürlich. Der US-amerikanische Chirurg Dr. Norman Orentreich entwickelte diese Methode 1952 weiter und brachte darüber 1959 eine Publikation heraus. Seitdem wurde das Verfahren zur Haartransplantation immer weiter verbessert.
Inzwischen werden bei der Eigenhaarverpflanzung zwei grundlegende Methoden unterschieden: die FUT-Methode (Follicular Unit Transplantation) und die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Die FUT-Methode verliert immer mehr an Bedeutung, da sie für den Patienten eine größere Belastung darstellt als die FUE-Methode.
Etwa seit 2003 hat sich die FUE-Methode etabliert. Sie wird in nahezu allen Haarkliniken angeboten. Inzwischen wurden neue Methoden auf der Basis der FUE-Methode entwickelt, die für den Patienten noch schonender sind und mit einem noch besseren Ergebnis überzeugen.
Wie funktioniert die Haarverpflanzung? Grundsätzlich werden Haare von einem Bereich entnommen, zumeist vom Hinterkopf, und in einen anderen Bereich eingepflanzt.
Die Eigenhaarverpflanzung mit der FUT-Methode
Bei der Haarverpflanzung mit der FUT-Methode wird der Entnahmebereich am Hinterkopf rasiert. Der Entnahmebereich und der Empfängerbereich der Haare werden örtlich betäubt. Der Arzt entnimmt vom behaarten Hinterkopf einen Hautstreifen, der etwa einen Zentimeter breit und bis zu 20 Zentimeter lang ist.
Dieser Streifen wird in sogenannte Grafts zerlegt, die zumeist aus mehreren Haarfollikeln bestehen. Bis die Grafts eingepflanzt werden, müssen sie in einer Nährlösung aufbewahrt werden, damit sie nicht absterben.
Die Entnahmestelle muss vernäht oder geklammert werden. Nach 10 bis 14 Tagen ist diese Wunde soweit verheilt, dass die Fäden oder Klammern entfernt werden können. An der Entnahmestelle bleibt eine dauerhafte Narbe zurück.
Aufgrund der großen Wunde an der Entnahmestelle und der bleibenden Narbe, die wulstig oder breit abheilen kann, stellt diese Methode eine größere Belastung für den Patienten dar und wird daher heute immer seltener angewendet. Damit die Grafts transplantiert werden können, müssen im Empfängerbereich die Kanäle der Haarwurzeln geöffnet werden. Anschließend werden die Grafts eingesetzt. Sie müssen nun anwachsen.
Schonender für den Patienten – die FUE-Methode
Die FUE-Methode verdrängt die FUT-Methode, da sie für den Patienten schonender ist. Der Kopf muss rasiert werden. Der Entnahmebereich und der Transplantationsbereich werden örtlich betäubt. Mit einer Hohlnadel werden aus dem Spenderbereich Grafts entnommen. Diese Grafts bestehen aus einem oder aus mehreren Haarfollikeln. Um die entnommenen Grafts bis zum Einpflanzen am Leben zu halten, werden sie in einer Nährlösung aufbewahrt.
Wie funktioniert die Haartransplantation? Die Entnahmestellen der Haarfollikel müssen bei der FUE-Methode nicht vernäht werden. Es handelt sich um kleine, punktförmige Einstiche, die mit winzigen, punktförmigen Narben abheilen. Auch bei der FUE-Methode müssen im Transplantationsbereich die Haarwurzelkanäle geöffnet werden. Anschließend werden die entnommenen Grafts eingesetzt.
Wie funktioniert die Haarverpflanzung? Neue Methoden auf Basis der FUE-Methode
Mit der FUE-Methode, die inzwischen Standard ist, haben die Ärzte noch lange nicht mit dem Forschen aufgehört. Sie arbeiten an immer neueren Methoden, um bessere Ergebnisse zu erzielen und den Eingriff für den Patienten noch schonender zu machen. Diese Methoden funktionieren im Grunde wie die FUE-Methode, doch wurden sie verfeinert. Solche neuen Methoden sind
FUE Gold Methode: Die Haarfollikel werden mit goldenen Hohlnadeln entnommen. Im Transplantationsbereich werden die Schnitte mit goldenen Klingen vorgenommen. Da Gold verwendet wird, ist diese Methode durch eine schnelle Heilung gekennzeichnet und für Allergiker geeignet.
FUE Diamant Methode: Auch bei dieser Methode erfolgt die Entnahme der Haarfollikel mit Hohlnadeln. Im Transplantationsbereich werden die Schnitte mit Diamantklingen ausgeführt, die kleinere und präzisere Schnitte erlauben. Da die Schnitte kleiner sind, ist eine schnellere Heilung gewährleistet. Aufgrund der hohen Präzision kann eine höhere Haardichte erreicht werden.
FUE Saphir Methode: Bei dieser Methode werden die Haarfollikel einzeln mit sehr feinen Hohlnadeln entnommen. Im Transplantationsbereich werden die Schnitte mit V-förmigen Saphirklingen ausgeführt. Aufgrund der besonderen Schärfe und Form der Klingen kann eine sehr hohe Haardichte erreicht werden. Die Anwuchsrate der Haare ist höher als bei der einfachen FUE-Methode. Da die Schnitte sehr klein sind, ist eine schnelle Heilung gewährleistet. Narben entstehen so gut wie nicht.
FUE Roboter Methode: Die Entnahme der Haarfollikel erfolgt nicht manuell mit einer Hohlnadel, sondern mit einem Roboter. Der Roboter wählt die Haarfollikel aus. Da pro Quadratzentimeter Kopfhaut nur 15 bis 20 Prozent Haarfollikel entnommen werden, besteht keine Gefahr der Übererntung. Wie funktioniert die Haartransplantation? Im Transplantationsbereich werden die Schnitte zur Aufnahme der Haarfollikel genauso ausgeführt wie mit der klassischen FUE-Methode.
DHI-Methode: Die Entnahme der Haarfollikel erfolgt bei dieser Methode genauso wie bei der klassischen FUE-Methode mit Hohlnadeln. Im Transplantationsbereich werden mit nur einem Arbeitsgang die Haarwurzelkanäle mit dem CHOI-Implanter geöffnet und die Haarfollikel eingesetzt. Die Anwuchsrate ist höher. Da nur sehr kleine Einstiche vorhanden sind, erfolgt die Heilung schneller. Narben entstehen im Transplantationsbereich nicht.
SDHI-Methode: Diese Methode kombiniert die Saphir-Methode mit der DHI-Methode, um ein noch natürlicheres Ergebnis und eine höhere Haardichte zu erzielen. Da die Saphir-Methode eine höhere Präzision als die DHI-Methode erlaubt, werden die Haare in den ersten drei Reihen nach der Haarlinie mit der Saphir-Methode transplantiert. Danach wird mit der DHI-Methode weitergearbeitet.
Wie funktioniert die Haarverpflanzung? Der Heilungsprozess
In den ersten Tagen nach der Eigenhaarverpflanzung juckt die Kopfhaut. Um die transplantierten Haare nicht wieder auszureißen und keine Infektion herbeizuführen, dürfen Sie nicht kratzen. Nach dem Eingriff kommt es zu Rötungen auf der Kopfhaut. An den Entnahme- und Transplantationsstellen bilden sich nach ein bis zwei Tagen Krusten. Abhängig von der gewählten Methode heilen die Krusten und die Rötungen nach 10 bis 14 Tagen ab.
Die Kopfhaut ist dann noch sehr empfindlich. Wie funktioniert die Haarverpflanzung? Da sich die Haarfollikel regenerieren müssen und in die Ruhephase eintreten, fallen die transplantierten Haare nach zwei bis sechs Wochen wieder aus. Sie wachsen nach drei Monaten zuerst dünn nach, doch dann werden sie immer kräftiger. Nach einem Jahr sehen Sie das endgültige Ergebnis.
Fazit: Die Haartransplantation – ein kosmetischer Eingriff
Wie funktioniert die Haartransplantation? Dabei können die FUT-Methode oder die FUE-Methode angewendet werden. Die FUT-Methode wird auch als Streifentechnik bezeichnet, da ein Streifen der behaarten Kopfhaut entnommen wird. Die FUE-Methode ist schonender, da die Haarfollikel mit einer Hohlnadel entnommen werden und die Entnahmestellen nur klein sind.
Bei beiden Methoden werden die Haarwurzelkanäle im Transplantationsbereich geöffnet. Die entnommenen Haarfollikel werden eingesetzt. Die FUE-Methode ist schonender für den Patienten und ist durch eine schnellere Heilung gekennzeichnet. Inzwischen wurden verschiedene neue Methoden entwickelt, die auf der FUE-Methode basieren und für den Patienten noch schonender sind. Das Ergebnis wirkt natürlicher, da die Haardichte noch höher ist.
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