Bei einer Eigenhaarverpflanzung kommt es darauf an, im Transplantationsbereich eine hohe Haardichte zu erzielen. Lockiges Haar kaschiert die Kopfhaut besser als glattes Haar. Damit auch bei Patienten mit glattem Haar ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, wurde die Haartransplantation mittels Crosspunch-Methode entwickelt. Die Haare werden bei der Eigenhaartransplantation mittels Crosspunch-Methode in abgestuften Winkeln eingesetzt.
Entscheiden Sie sich für eine Eigenhaarverpflanzung, da Ihr Haar immer lichter wird, kommt es darauf an, die aus dem Spenderbereich entnommenen Haare im Empfängerbereich im richtigen Austrittswinkel einzusetzen. Bei der ältesten Methode der Haarverpflanzung, der vom japanischen Arzt Dr. Okuda erfundenen Stanz- oder Punch-Technik, wurden Büschel mit einem Durchmesser von ca. 4 Millimetern aus dem Spenderbereich entnommen.
Beim Einsetzen dieser Büschel in den Empfängerbereich wurde der entsprechende Winkel für den Austritt der Haare noch nicht berücksichtigt. Das Ergebnis waren struppig und unnatürlich wirkende Haare im Transplantationsbereich. Im Laufe der Zeit wurden die Transplantationsverfahren weiterentwickelt. Die Ergebnisse wurden immer natürlicher. Die gängigste Methode der Haarverpflanzung ist heute die FUE-Technik (Follicular Unit Extraction).
Bei dieser Methode werden Haarfollikel aus dem Spenderbereich mit einer Hohlnadel entnommen. Im Empfängerbereich werden Kanäle gestochen. Die entnommenen Haarfollikel werden in Wuchsrichtung in die Kanäle eingepflanzt. Haben Sie lockige Haare, ist eine geringere Anzahl an Haarfollikeln erforderlich, da lockige Haare die Kopfhaut besser abdecken.
Bei der Eigenhaartransplantation mittels Crosspunch-Methode wird an Patienten mit glatten Haaren gedacht. Wachsen die Haare im Spenderbereich in einer geringeren Dichte, ist die Eigenhaarverpflanzung trotzdem möglich, da weniger Grafts benötigt werden. Bei der Crosspunch-Methode werden die Haarfollikel im Empfängerbereich in Winkeln eingesetzt, die leicht gegeneinander abgestuft sind.
Ziel der Haarverpflanzung ist es, die Kopfhaut im Empfängerbereich der Haare gut zu kaschieren. Krauses und lockiges Haar erzielt eine bessere Deckung als glattes Haar. Glattes Haar wirkt nicht so voluminös wie krauses oder gelocktes Haar. Die Haartransplantation mittels Crosspunch-Methode basiert auf der FUE-Methode. Aus dem Spenderbereich werden Grafts entnommen, die aus mehreren Haarfollikeln bestehen.
Die Entnahme der Grafts kann mit einem Hohlbohrer erfolgen, der einen Durchmesser von ca. 5 Millimetern hat. Die einzelnen Bohrungen werden dicht nebeneinander gesetzt. Die Bohrungen müssen nicht vernäht werden. Beim Abheilen entsteht eine wellenförmige und weitgehend unauffällige Vernarbung. Die entnommenen Grafts werden unter dem Mikroskop in kleine Transplantationseinheiten mit einem Durchmesser von 1 bis 1,25 Millimetern zerlegt.
Diese Grafts werden in einer Nährlösung aufbewahrt, damit sie nicht absterben. Im Empfängerbereich der Haare werden mit einem Hohlbohrer kleine Bohrungen mit dem entsprechenden Durchmesser gesetzt. Das Besondere bei der Eigenhaartransplantation mittels Crosspunch-Methode sind die gegeneinander abgestuften Winkel beim Einsetzen der Transplantationseinheiten.
Um die Haare im Empfängerbereich voluminöser erscheinen zu lassen und die Kopfhaut auch mit glattem Haar besser abzudecken, werden die entnommenen Transplantationseinheiten in gegeneinander abgestuften Winkeln von 5 bis 8 Grad eingesetzt.
Dabei wird die Wuchsrichtung der Haare berücksichtigt. An der Haarlinie werden die Haarfollikel nur in eine Richtung, ohne abgestufte Winkel, eingepflanzt. In dem Bereich, der sich an die Haarlinie anschließt, erfolgt das Einpflanzen der Haare nach links und nach rechts gewinkelt.
Welchen Durchmesser der Hohlbohrer hat, mit dem die Grafts aus dem Spenderbereich entnommen werden, kann von verschiedenen Faktoren abhängen:
Die Haarfollikel verfügen in der Regel über drei bis vier Haare. Die Grafts, die für die Transplantation benötigt werden, können aus einem oder mehreren Haarfollikeln bestehen. Der Arzt wird Sie beraten, wie die Entnahme der Haarfollikel im Spenderbereich erfolgt. Die Entnahme der Haarfollikel ist auch mit dünneren Hohlbohrern möglich. So verläuft die Heilung noch schonender. Sind die Krusten im Spenderbereich abgeheilt, entstehen kleine, punktförmige Narben.
Wird nur ein dünner Hohlbohrer verwendet, sind diese kleinen Narben mit bloßem Auge kaum sichtbar. Die Gefahr für einen Shock-Loss im Spenderbereich ist umso geringer, je schonender die Entnahme der Haare erfolgt. Bei einem Shock-Loss fallen die Haare um die Entnahmestellen aus. Zumeist wachsen sie wieder nach. Der Arzt achtet darauf, dass bei der Eigenhaartransplantation mittels Crosspunch-Methode noch genügend Haare im Spenderbereich verbleiben, sodass der Spenderbereich nicht ausgedünnt wirkt.
Die Haartransplantation mittels Crosspunch-Methode ist geeignet, um größere Bereiche mit Haaren aufzufüllen. Zuerst muss die Haarlinie rekonstruiert werden, damit das Ergebnis natürlich wirkt. An der Haarlinie werden die zu transplantierten Haarfollikel nicht mit abgestuften Winkeln eingepflanzt.
Daher eignet sich die Haartransplantation mittels Crosspunch-Methode nicht, um nur kleine Bereiche wie Geheimratsecken oder einen zurückgewichenen Haaransatz aufzufüllen. Sie ist jedoch gut geeignet, um eine Glatze am Oberkopf oder eine größere Stirnglatze wieder mit Haaren zu füllen. Für Barthaar- und Augenhaartransplantationen ist die Crosspunch-Methode ungeeignet. Gerade bei den Augenbrauen kommt es darauf an, mit den Winkeln beim Einsetzen dem natürlichen Verlauf zu folgen.
Befolgen Sie die Anweisungen des Arztes, heilen die Krusten im Spender- und Empfängerbereich nach 10 bis 14 Tagen ab. Sie sollten sich nicht wundern, wenn die transplantierten Haare nach etwa zwei Wochen wieder ausfallen. Da die Haarfollikel in die Ruhephase eintreten, ist das völlig normal. Das Wachstum der Haare im Empfängerbereich beginnt nach etwa drei Monaten wieder. Die Haare wachsen zunächst nur spärlich nach, doch dann werden sie immer dichter. Das endgültige Ergebnis sehen Sie nach ungefähr einem Jahr.
Soll glattes Haar transplantiert werden, ist das Haarvolumen im Empfängerbereich geringer als bei krausem oder gelocktem Haar. Die Kopfhaut wird mit krausem oder gelocktem Haar besser abgedeckt. Um auch mit glattem Haar ein gutes Haarvolumen und eine gute Abdeckung der Kopfhaut zu erzielen, wurde die Haartransplantation mit Crosspunch-Technik entwickelt.
Die Haarfollikel werden in abgestuften Winkeln nach links und nach rechts eingepflanzt. An der Haarlinie werden die Haare nicht in unterschiedlichen Winkeln eingesetzt. Die Crosspunch-Methode eignet sich zum Auffüllen größerer Bereiche.
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