Haare klonen – theoretisch bereits möglich
Die Haartransplantation gilt für viele Männer mit Haarausfall und großen kahlen Stellen auf dem Kopf als Ultima ratio. Eine Eigenhaarverpflanzung kann erfolgen, wenn sich noch genügend Haare im Spenderbereich befinden. Aber was ist, wenn nicht mehr genügend Haare auf dem Kopf vorhanden sind? Haare klonen wäre eine Möglichkeit, doch ist dieses Verfahren noch nicht zugelassen.
Haare klonen – bereits erste Ansätze vorhanden
Die ersten Ansätze zum Klonen von Haaren sind bereits vorhanden. Forscher konnten die ersten Erfolge erzielen, doch ist es noch ein langer Weg, bis Menschen mit dieser Technik zu neuem Haar verholfen werden kann. Forscher haben daran gearbeitet, aus Stammzellen neue Haare zu züchten. Beim Klonen von Stammzellen zur Züchtung neuer Haare waren bereits die ersten Erfolge sichtbar. Denkbar ist auch das Klonen von Haaren aus einer einzigen Haarwurzel, die dem Patienten entnommen wird. Nicht nur im Labor, sondern direkt auf der Kopfhaut des Patienten wäre es möglich, aus vorhandenen Haarwurzeln neue Haare zu züchten. Diese Methoden bestehen bislang nur in der Theorie. In der Praxis sind noch viele Forschungen nötig. Bis dieses Verfahren verfügbar ist und einer breiten Masse von Menschen wieder mehr Lebensqualität mit neuem Haar verleihen kann, ist es noch ein langer Prozess, der mehrere Jahrzehnte dauern kann.
Wenn diese Methode funktionieren, und man aus Haarwurzeln neue Follikeleinheiten klonen könnte, wäre vielen von Haarausfall Betroffenen geholfen. Doch bisher gibt es nur das bereits angesprochene Konzept in der Theorie. Bis die ersten Versuche gelingen und lebensfähige Haare auf dem Kopf oder im Labor geklont werden können, bleibt „nur“ die konventionelle Haartransplantation mit Entnahme von vorhandenen Follikeln im Spenderbereich. Doch auch hier entwickelt sich die Technik stetig weiter. Heute beträgt die Anwuchsrate nach einer FUE-Haartransplantation bis zu 95 Prozent und ist daher beinahe vollständig ergebnissicher.
Klonen von Haaren mit dreidimensionalen Zellkulturen
Mit einer dreidimensionalen Zellkultur könnte künftig das Haare klonen möglich sein. Für diese Zellkultur müssten Stammzellen entnommen werden, die sich zu jedem Zelltyp entwickeln können. Diese Stammzellen könnten aus einem Haarfollikel, aber auch aus dem Unterhautfettgewebe gewonnen werden. Die Entnahme von Unterhautfettgewebe ist aus dem Bauch möglich. Die Stammzellen müssten in Tropfenform vermehrt werden.
Diese Form entspricht den natürlichen Bedingungen des menschlichen Gewebes. Eine Studie darüber hat bereits stattgefunden. An dieser Studie nahmen sieben Männer teil, die unter erblich bedingtem Haarausfall litten. Diesen Männern wurden Zellen entnommen, aus denen Zellkulturen hergestellt wurden. Nach 1,5 Monaten bildeten sich bei den Zellkulturen von fünf Studienteilnehmern neue Haarfollikel. DANN-Tests zeigten, dass es sich um menschliche Zellen handelte und dass die Zellen mit ihren Spendern genetisch übereinstimmten.
Gelingt es, aus den Zellkulturen neue Haare zu züchten, könnten diese Haare dem Betroffenen in die kahlen Stellen eingesetzt werden. Das ist inzwischen noch nicht möglich. Selbst wenn es demnächst gelingen sollte, Haare aus Zellkulturen zu klonen, wirft diese Technik noch viele Fragen auf:
- Wie steht es um die Struktur dieser gezüchteten Haare?
- Wie sieht es mit der Lebensdauer der gezüchteten Haare aus?
- Können die Haare in Wuchsrichtung eingepflanzt werden?
- Wirkt das Ergebnis natürlich?
- Wie gut sind die geklonten Haare verträglich?
Bevor das Haare klonen möglich ist, müssen noch die entsprechenden Untersuchungen erfolgen, die jedoch noch viel Zeit in Anspruch nehmen.
Haare klonen aus einer Haarwurzel
Haare könnten auch geklont werden, indem dem Patienten eine einzige Haarwurzel entnommen wird. Zur Sicherheit würden jedoch mehrere Haarwurzeln entnommen werden. Diese Methode könnte angewendet werden, wenn der Patient im Spenderbereich nicht mehr über genügend Haare für eine Eigenhaartransplantation verfügt. Aus einer Haarwurzel können im Labor viele neue Haare gezüchtet werden, die dem Patienten in die kahlen Stellen transplantiert werden.
Auch hier treten viele Fragen auf. Es müsste geklärt werden, ob die Haarklone in Wuchsrichtung und im entsprechenden Austrittswinkel in die Kopfhaut eingepflanzt werden können. Das Aussehen und die Struktur der Haare könnten ein weiteres Problem darstellen. Schließlich müssten die Haare auf der Kopfhaut des Patienten anwachsen und dürften nicht abgestoßen werden. Die Tatsache, dass es sich bei den geklonten Haaren um kultivierte Zellen handelt, wirft das Problem der Tumorbildung auf. Es müsste ausgeschlossen werden, dass durch Haare klonen Krebs entstehen könnte.
Auch wenn Wissenschaftler und Ärzte mit diesem Verfahren die ersten Erfolge verzeichnen könnten, wären Langzeitstudien erforderlich, bis diese Technik zugelassen wird. In naher Zukunft ist das Klonen von Haaren noch nicht möglich. Einige Forscher gehen sogar schon davon aus, dass in etwa 15 Jahren die ersten Haare im Reagenzglas gezüchtet und in die Kopfhaut transplantiert werden könnten. Ist diese Methode flächendeckend anwendbar, müssten sich Männer mit einer großen Glatze keine Sorgen mehr machen, dass sie nicht über genügend Eigenhaare für eine Transplantation verfügen.
Dieses Verfahren bedürfte einer absoluten Fingerfertigkeit des Behandlungsteams. Neue, noch feine Werkzeuge und spezielle Techniken würden das Klonen der Haare direkt auf dem Kopf möglich machen. Das klingt vor allem für die Menschen interessant, die einen sehr dünnen Haarwuchs haben und die sich sorgen, dass der Spenderbereich nach der Entnahme der Grafts noch spärlicher bewachsen wäre. Auch für diese Methode, bei der Haarwurzelteile mit Stammzellen im Entnahmebereich verbleiben, ist zum aktuellen Zeitpunkt nur eine theoretische Möglichkeit. Dass sich die ästhetische Medizin immer weiter entwickelt, zeigen die Fortschritte der letzten 25 Jahre auf diesem Gebiet.
So könnten das Klonen von Haaren und die Haartransplantation theoretisch erfolgen
Sollte das Klonen von Haaren irgendwann möglich sein und zugelassen werden, könnte die Behandlung für den Patienten folgendermaßen aussehen: Dem Patienten wird Unterhautfettgewebe oder eine Haarwurzel entnommen. Aus dem Unterhautfettgewebe oder der Haarwurzel werden Stammzellen extrahiert, aus denen Zellkulturen angelegt werden. Haben sich Haarfollikel gebildet, müssten im Transplantationsbereich des Patienten die Haarwurzelkanäle geöffnet werden. Die geklonten Haare könnten in die Haarwurzelkanäle eingesetzt werden. Für den Patienten würde der Vorteil darin bestehen, dass ihm keine große Anzahl an Haarfollikeln für die Transplantation entnommen werden müsste. Lediglich im Transplantationsbereich würde operiert werden.
Haare klonen auf dem Kopf
Die Haare könnten theoretisch auch direkt auf dem Kopf des Patienten geklont werden. Dazu ist eine hohe Präzision erforderlich. Die Hohlnadeln, mit denen die Haarwurzeln entnommen werden, müssten noch feiner werden. Bei der Entnahme der Haarfollikel müsste dann nicht der gesamte Haarfollikel, sondern nur ein Teil davon entnommen werden. Der restliche Teil könnte in der Kopfhaut verbleiben und neue Haarfollikel produzieren. Dafür müssten Stammzellen im Haarfollikel verbleiben. Die produzierten Haarfollikel könnten entnommen und in andere Bereiche der Kopfhaut transplantiert werden.
Klonen von Haaren und die Anwendungsmöglichkeiten
Das Klonen von Haaren wäre bei einem erblich bedingten Haarausfall möglich, wenn bereits Glatze und Stirnglatze miteinander verschmolzen sind und nicht mehr genügend Eigenhaar vorhanden ist. Diese Methode würde sich auch beim diffusen Haarausfall und bei kreisrundem Haarausfall eignen, wenn als Ursache des Haarausfalls keine Autoimmunerkrankung vorliegt und wenn ersichtlich ist, dass die Haare nicht mehr nachwachsen. Das Klonen von Haaren wäre auch von Vorteil, um die Haarverpflanzung noch schonender für den Patienten zu machen, da dann nicht so viele Haarfollikel entnommen weden müssten. Die Belastung für den Patienten wäre geringer.
Klonen von Haaren – eine künftig mögliche Behandlung von Haarverlust?
Bisher handelt es sich beim Klonen von Haarwurzeln um ein Feld, mit dem sich ausschließlich die Forschung beschäftigt. Doch dass diese Methode zukünftig möglich sein, und vielleicht sogar die heutige Haartransplantation ablösen wird, liegt im Bereich des Wahrscheinlichen. Auch wenn bis zum ersten lebens- und wuchsfähigen Haarwurzel-Klon noch Jahrzehnte vergehen, zeichnet sich ab, dass es sich dabei um eine innovative Behandlungsmethode der Zukunft handelt. Das Hauptaugenmerk der Forschung beruht auf dem natürlichen Wuchs der Haare, die aus Teilen der Follikeleinheiten im Labor geklont oder direkt nach der Entnahme transplantiert werden. Durch die Anlegung von Zellkulturen oder das Klonen direkt auf dem Kopf würden sich ganz neue Möglichkeiten und Vorteile ergeben.
Wird es eine Zulassung geben und wird es gelingen, Haare in bester Qualität zu klonen und so auch Betroffenen zu helfen, die über eine schlechte Haarwurzelstruktur verfügen oder die ihr gesamtes Kopfhaar verloren haben? Es bleibt spannend, und war für die Forscher und für alle jene, die sich für Haartransplantationen mit den neuesten Techniken interessieren. Fakt ist, dass das erfolgreiche Klonen von Haaren ein weiterer Meilenstein auf dem Gebiet der ästhetischen Behandlung wäre. In der Forschung ist man sich sicher, dass es diese Behandlung in ferner Zukunft geben wird und dass das Klonen von Haaren eine zukunftsweisende Methode gegen Haarverlust ist.
Fazit: Klonen von Haaren könnte Vorteile bringen
Zum Haare klonen wurden in der letzten Zeit viele Versuche durchgeführt. Die Forscher konnten bereits ihre ersten Erfolge verzeichnen. Das Klonen der Haare wäre durch Zellkulturen möglich, aus denen neue Zellen gezüchtet werden. Bilden sich neue Haare, können sie in die Kopfhaut implantiert werden. Die Zellkulturen könnten aus dem Unterhautfettgewebe, aber auch aus Haarfollikeln gewonnen werden.
Das Klonen von Haaren könnte auch direkt auf der Kopfhaut gelingen, wenn es möglich ist, einen Haarfollikel präzise zu teilen. Der Bereich des Haarfollikels, der sich noch in der Kopfhaut befindet, könnte neue Haarfollikel bilden, die entnommen und transplantiert werden könnten. Bis das Verfahren zugelassen werden kann, müssen noch viele Langzeitstudien erfolgen. Viele Fragen über die Qualität der Haare, aber auch über das Risiko für den Patienten sind noch zu klären.
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