Nicht nur Männer, sondern auch Frauen können unter erblich bedingtem Haarausfall leiden. Die androgenetische Alopezie macht sich bei Frauen anders als bei Männern bemerkbar. Der Haarausfall nach Ludwig-Skala zeigt, wie der erblich bedingte Haarverlust bei Frauen fortschreiten kann. Während bei Frauen der Haarverlust nach Ludwig-Skala gemessen wird, erfolgt die Messung bei Männern nach der Norwood-Hamilton-Skala.
Die häufigste Form von Haarverlust ist der erblich bedingte Haarausfall. Ungefähr 80 Prozent der Männer sind davon betroffen. Er macht sich bei Männern mit Geheimratsecken, zurückweichendem Haaransatz und Tonsur am Oberkopf bemerkbar.
Auch Frauen können unter einem erblich bedingten Haarverlust leiden, doch tritt er bei ihnen deutlich seltener als bei Männern auf. Bei Frauen dünnen sich die Haare um den Mittelscheitel aus. Schreitet die androgenetische Alopezie bei Frauen weiter fort, wird die Kopfhaut durch die Haare sichtbar.
Der kahle Bereich um den Mittelscheitel wird immer größer. Die Ludwig-Skala dient zur Messung des Stadiums von erblich bedingtem Haarausfall bei Frauen und ist das Pendant zur Norwood-Hamilton-Skala, die über das Fortschreiten des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern informiert.
Die Ludwig-Skala wurde 1977 vom Hamburger Dermatologen Dr. Erich Ludwig entwickelt. Die Ludwig-Skala teilt den erblich bedingten Haarausfall bei Frauen in drei Typen ein:
Die einzelnen Typen sind auf der Ludwig-Skala je nach Fortschreiten des Haarverlustes unterteilt. Bei Typ I werden vier Unterteilungen unterschieden, während es bei Typ II nur zwei Unterteilungen gibt. Bei Typ III wird keine Unterteilung mehr vorgenommen.
Wird der Haarausfall nach Ludwig-Skala bestimmt, ist erkennbar, wann eine Haartransplantation sinnvoll ist. Bis zum Beginn der 1990er Jahre galt die Ludwig-Skala als akkurat. Sie misst jedoch nicht den Ausdünnungsgrad der Haare im frontalen Bereich.
Die Ludwig-Skala informiert lediglich über den Ausdünnungsgrad der Haare um den Scheitel. Als Erweiterung oder Verbesserung der Ludwig-Skala wurde die Savin-Skala vom US-amerikanischen Dermatologen Dr. Ronald Savin entwickelt. Genau wie die Ludwig-Skala gliedert sich die Savin-Skala in drei Stadien. Auch bei der Savin-Skala sind die einzelnen Stadien unterteilt. Im Gegensatz zur Ludwig-Skala zeigt die Savin-Skala auch die allgemeine Verdünnung der Haare bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall.
Bei der Savin-Skala wird der fortgeschrittene Haarverlust im dritten Stadium in zwei Stufen unterteilt. Die frontale Phase bildet den Abschluss der Savin-Skala. In dieser Phase ist der Haarverlust am Vorderkopf bereits stark ausgeprägt.
Der Haaransatz weicht deutlich zurück, ähnlich wie bei Männern mit Stirnglatze. Der Haarausfall nach Ludwig-Skala kann nicht so akkurat und zuverlässig gemessen werden wie mit der Savin-Skala. Dennoch ist die Ludwig-Skala gut geeignet, um Handlungsbedarf für eine Haarverpflanzung oder eine alternative Behandlung zu erkennen.
Die Ludwig-Skala informiert darüber, wie der erblich bedingte Haarausfall bei Frauen fortschreitet. Anhand der Skala ist deutlich erkennbar, wie der kahle Bereich um den Mittelscheitel immer breiter wird. Schon im zweiten Stadium nimmt der kahle Bereich eine immer rundere Form an.
Hier besteht Handlungsbedarf. Das muss nicht immer eine Haarverpflanzung sein. Bevor die Haartransplantation durchgeführt wird, kann eine PRP-Behandlung mit Eigenblut, eine Softlaser-Behandlung mit einem niedrigenergetischen Laser oder eine Sauerstoff-Behandlung vorgenommen werden. Sind noch intakte Haarfollikel vorhanden, werden sie zur Bildung neuer Haare angeregt.
Das Fortschreiten des Haarausfalls kann verzögert werden. Sind die Haarfollikel jedoch abgestorben, kann nur noch eine Haartransplantation helfen. Voraussetzng dafür ist eine gute Haardichte am Hinterkopf oder an den Seiten des Kopfes, da von dort die Haare für die Transplantation entnommen werden.
Der Haarausfall nach Ludwig-Skala ist nur bei Frauen bestimmbar. Auch bei Männern kann der erblich bedingte Haarausfall gemessen werden. Dazu dient die Norwood-Hamilton-Skala. Sie informiert über den Verlauf des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern.
Anhand breit aufgestellter Untersuchungsgruppen nahmen Dr. James Hamilton in den 1950er Jahren und Dr. O’Tar Norwood in den 1970er Jahren Studien zum Fortschreiten des Haarausfalls bei Männern vor. Anhand der Studienergebnisse wurde der typische Verlauf des erblich bedingten Haarverlustes bei Männern ermittelt. Anders als der Haarverlust nach Ludwig-Skala bei Frauen wird der Haarverlust bei Männern nach der Norwood-Hamilton-Skala in sieben Stadien gemessen:
Typ I: minimales oder gar kein Zurückweichen des Haaransatzes
Typ II: Ausbildung deutlicher Geheimratsecken, die jedoch noch nicht an die imaginäre Grenze heranreichen, die jeweils zwei Zentimeter vor dem äußeren Gehörgang ansetzt und sich über den gesamten Kopf erstreckt
Typ III: beginnende Kahlheit, da die Geheimratsecken die imaginäre Linie schon überschritten haben
Typ IV: fortschreitender Haarverlust im Scheitelbereich mit stärker auftretendem frontalem Haarausfall
Typ V: noch verbliebene Haare an Schläfen und Hinterkopf nehmen eine Hufeisenform an
Typ VI: Haarverlust breitet sich an den Seiten aus, die kahlen Bereiche verschmelzen miteinander
Typ VII: nur noch ein schmaler Kranz mit geringerer Haardichte am Hinterkopf.
Bei Frauen wird der erblich bedingte Haarausfall nach Ludwig-Skala gemessen. Diese Skala teilt das Fortschreiten des Haarausfalls in drei Typen ein. Der Haarverlust nach Ludwig-Skala bestimmt lediglich den Haarausfall um den Mittelscheitel. Die Skala gibt Auskunft darüber, wann eine Haartransplantation sinnvoll ist. Noch präziser erfolgt die Einstufung des Haarausfalls mit der Savin-Skala. Bei Männern kann der erblich bedingte Haarausfall mit der Norwood-Hamilton-Skala gemessen werden.
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