Das Schönheitsideal von Schlankheit kann zu Essstörungen führen, von denen Frauen häufiger als Männer betroffen sind. Mit der Essstörung können Sie nicht nur Gewicht, sondern auch Haare verlieren und Ihrer Gesundheit auf Dauer ernsthaft schaden. Ein Haarausfall durch Essstörung kann behandelt werden, indem die Ursache beseitigt wird. Oft wird der Haarverlust durch Essstörung von den Betroffenen ignoriert.
Eine Essstörung ist nicht einfach nur eine ungesunde und unausgewogene Ernährung. Es handelt sich um eine Verhaltensstörung, die das Verhältnis zum eigenen Körper und den Umgang mit dem Essen betrifft. Bei den Betroffenen können Essstörungen das gesamte Leben dominieren: Der Zwang, einem Schönheitsideal entsprechen zu wollen und von der Gesellschaft akzeptiert zu werden, der Wunsch nach einer glücklichen Beziehung, aber auch die Unzufriedenheit der Betroffenen mit sich selbst können zu einer Essstörung führen. Essstörungen treten in verschiedenen Formen auf:
Bei vielen Betroffenen treten die Essstörungen nicht in einer Reinform, sondern in einer Mischform mit den Symptomen von allen drei Essstörungen auf. Essstörungen können auf Dauer zu schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen führen. Sie gehören daher unbedingt in ärztliche Behandlung. Je früher das Problem erkannt und die Behandlung eingeleitet wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Bei der Behandlung von Essstörungen arbeiten oft viele Fachkräfte zusammen, beispielsweise Internisten, Psychotherapeuten und Diätassistenten. Ein Haarverlust durch Essstörung wird von den Betroffenen oft nicht wahrgenommen oder verdrängt. Vielen Patienten, die unter Haarverlust leiden und deshalb einen Hautarzt aufsuchen, ist nicht klar, dass eine Essstörung die Ursache ist.
Eine gesunde Ernährung wirkt sich entscheidend auf die Haargesundheit aus. Enthält Ihre Ernährung viele Vitamine, vor allem Vitamin E und Biotin, die Mineralstoffe Eisen und Zink sowie essentielle Aminosäuren, erhalten Ihre Haare das, was sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Bei einer einseitigen Ernährung fehlen oft wichtige Stoffe, die für die Gesundheit von Kopfhaut und Haaren erforderlich sind.
Noch extremer ist eine Essstörung, denn durch das abnorme Essverhalten, das mit einer stark eingeschränkten Nahrungsaufnahme oder mit Erbrechen einhergeht, werden dem Körper wichtige Nährstoffe entzogen. Haarausfall durch Essstörung wird durch eine mangelnde Durchblutung der Kopfhaut und eine fehlende Nährstoffversorgung der Haarfollikel verursacht. Der Haarverlust tritt nicht immer sofort auf. Verschiedene Anzeichen können darauf hindeuten, dass Sie in absehbarer Zeit mit einem Ausfall der Haare rechnen müssen.
Essstörungen führen zum Nährstoffmangel, welcher sich wiederum nachhaltig auf den Haarwuchs auswirkt. Werden dem Körper nur wenige Vitamine und Mineralstoffe zugeführt, sind die Haarwurzeln die letzte „Versorgungsstelle“, bei denen die Vitalstoffe ankommen. Auch der Wechsel aus Heißhungerattacken und Ernährungsmängeln – ein typischer Begleiter der Magersucht – schädigt die Haarwurzeln spürbar.
Vor allem bei einem Verlauf mit Essanfällen und Erbrechen kommen verschiedene Faktoren für Haarschwund zusammen. Die Vitalstoff-Unterversorgung, der Stress und die Abnahme der Durchblutung Ihrer Kopfhaut führen bei Anorexia dazu, dass die „weniger wichtigen Zellen“ wie Haare und Nägel praktisch überhaupt nicht versorgt werden.
Sie erkennen einen drohenden Haarverlust häufig an verschiedenen Symptomen:
Veränderungen an den Fingernägeln sind ein wichtiges Indiz für einen drohenden Haarverlust, denn Haare und Fingernägel bestehen vorwiegend aus Keratin. Bei einer Essstörung wird die Keratinproduktion gestört. Bemerken Sie diese Symptome, besteht Handlungsbedarf, um einem Haarausfall entgegenzuwirken. Der Haarausfall durch Essstörung macht sich gleichmäßig auf dem gesamten Kopf bemerkbar. Es handelt sich um diffusen Haarausfall. Die Haare werden immer dünner und lichter, sodass die Kopfhaut dadurch sichtbar ist. Schreiten die Essstörung und der Haarverlust weiter fort, können neben den Kopfhaaren auch die Körperhaare ausfallen.
Außenstehende können eine Bulimie meistens nur erahnen. Es gibt viele Indizien, darunter auch den diffusen Haarausfall und brüchige Nägel, die auf eine Essstörung hinweisen können. Doch ohne eine Haaranalyse vom Facharzt und ohne ein psychologisches Gespräch bleibt es für die Familie und Freunde meist nur bei einer Vermutung. Betroffene setzen alles daran, dass ihre Magersucht unerkannt bleibt. Bis zu einem bestimmten Punkt lässt sich eine Essstörung verheimlichen.
Doch wenn es zu Haarausfall kommt, befindet sich das Körpergewicht in vielen Fällen bereits auf einem kritischen Kipppunkt. Bedenken Sie, dass bulimische Menschen eine falsches Selbstbild haben und weder ihr Untergewicht, noch den beginnenden Haarausfall bedrohlich empfinden. Es handelt sich um eine psychische Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist.
In schlimmen Fällen kann nur die Einweisung in eine Klinik eine Umkehr bewirken. Sollten Sie bei einem Ihnen bekannten Menschen eine Essstörung vermuten, beobachten sie ihn genau und versuchen ihm diskrete Hilfe anzubieten. In Verbindung mit einer hageren Statur kann der sich immer mehr ausdünnende Haarwuchs ein sicheres Indiz sein.
Das Haar durchläuft einen Wachstumszyklus, der sich aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase zusammensetzt. In der Wachstumsphase befinden sich bei gesunden Menschen die meisten Haare. Sie erstreckt sich über zwei bis sechs Jahre. Nur wenige Haare befinden sich in der Übergangsphase, in der die Haare nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden und die etwa zwei Wochen andauert. An die Übergangsphase schließt sich die Ruhephase an, die zwei bis vier Monate dauert und an deren Ende die Haare ausfallen, bevor der neue Zyklus beginnt und die Haarfollikel wieder neue Haare bilden.
Der diffuse Haarverlust durch Essstörung kann sich in zwei Formen äußern: Die Haare befinden sich vermehrt in der Ruhephase. Sie wachsen nicht mehr schnell genug nach und wachsen langsamer. Immer dünner werdendes Haar ist die Folge. Bei der zweiten Form des diffusen Haarausfalls durch Essstörung fallen die Haare innerhalb kurzer Zeit aus. Das ist häufig der Fall bei Patienten mit Bulimie.
Ist aufgrund einer Essstörung Haarausfall eingetreten, muss das nicht heißen, dass die Haare unwiederbringlich verloren sind. Handeln Sie rechtzeitig, können Sie den Haarausfall stoppen. Sind die Haarfollikel noch intakt, können sie wieder neue Haare ausbilden. Es ist jedoch nicht sinnvoll, den Haarausfall mit Haarwuchsmitteln oder verschiedenen Therapien wie der Softlasertherapie, der Mesohair-Therapie oder Microneedling zu behandeln. Alle diese Behandlungen sind wirkungslos, wenn nicht die eigentliche Ursache des Haarausfalls behandelt wird. Solche Methoden können jedoch zur Unterstützung der Behandlung der Essstörung angewendet werden.
Um dem Haarverlust durch Essstörung entgegenzuwirken, muss die Essstörung als Ursache behandelt werden. Gehen Sie zum Hautarzt, wird er eine Blutuntersuchung sowie eine Untersuchung von Kopfhaut und Haaren vornehmen. Er wird Sie auch zu Ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten befragen. Stellt er fest, dass eine Essstörung vorliegt, kann die Behandlung langwierig sein. Sie muss konsequent vorgenommen werden, damit sie Erfolg hat. Um festzustellen, ob eine Essstörung die Ursache des Haarausfalls ist, müssen Sie einen Fragebogen zu Ihrem Essverhalten ausfüllen.
Um dauerhaften Erfolg zu haben, müssen bei der Behandlung der Essstörung mehrere Fachkräfte mitarbeiten. Die Essstörung kann ambulant, teilstationär oder stationär behandelt werden. Bei allen Formen der Behandlung steht die Psychotherapie im Mittelpunkt. Durch Gespräche und eine Verhaltenstherapie lernt der Patient neue Denkmuster, um sein Essverhalten positiv zu verändern.
Damit es nicht zu Rückfällen kommt, muss die Behandlung lange genug erfolgen. Ist die Essstörung beseitigt, können die Haare wieder nachwachsen, wenn die Haarfollikel noch intakt sind. Mit verschiedenen Behandlungen wie der PRP-Behandlung mit Eigenblut, der Softlaser-Therapie oder der Mesohair-Therapie sowie mit einer gesunden Ernährung können die Haarfollikel zur Bildung neuer Haare stimuliert werden.
Essstörungen sind Verhaltensstörungen, die das Essen und das Verhältnis zum eigenen Körper betreffen. Haarausfall durch Essstörung tritt ein, da die Haarfollikel nicht mehr genügend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Haare fallen aus, da die Haarfollikel in die Ruhephase eintreten. Um einen Haarverlust durch Essstörung erfolgreich zu behandeln, muss die Essstörung als Ursache erkannt und behandelt werden. Die Behandlung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Ist sie erfolgreich, können die Haare wieder nachwachsen.
Für eine erfolgreiche Haarwuchsbehandlung ist es wichtig, dass die Grunderkrankung behandelt wird. Bulimie heilt sich nicht von selbst und auch wenn Betroffene „Besserung geloben“, sollten Sie aufmerksam bleiben und wissen, dass es sich um eine psychische Erkrankung mit körperlichen Folgen handelt. Ist die Magersucht diagnostiziert und wird behandelt, erholt sich auch der Haarwuchs in den meisten Fällen.
Ehe das Haar mit der Wurzel ausfällt, geht es in die Ruhephase und kann daraus erweckt werden, wenn die geschwächten Haarwurzeln wieder neue Energie erhalten. Schon während der therapeutischen Behandlung der Bulimie kann eine parallele Haarwuchsbehandlung erfolgen. Die psychologische Therapie verändert das Selbstbild Betroffener ins Positive und kann davon unterstützt werden, dass sich der spärliche Haarwuchs ebenfalls erholt.
Tipp: Wenn Sie einem bulimischen Freund oder Verwandten helfen möchten, gehen Sie sensibel vor und bedenken Sie, dass ein falsches Wort eine Heißhungerattacke oder einen weiteren Rückzug begünstigen kann. Das gilt auch für eine Ansprache auf den Haarausfall, der erst durch Ihre Worte in den Fokus gelangt.
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