Haarausfall am Bart
Ein Bart ist für die meisten Männer ein Ausdruck von Männlichkeit und Stärke. Auch dann, wenn Sie keinen Bart tragen, kann sich ein Haarausfall am Bart bemerkbar machen, indem an verschiedenen Stellen über der Oberlippe und im Kinnbereich keine Bartstoppeln auftreten. Der Haarverlust am Bart kann schon im Jugendalter auftreten und wird auch als Alopecia barbae bezeichnet.
Haarausfall am Bart – selten, aber problematisch
Die Alopecia barbae tritt zwar selten auf, doch kann sie stark am Selbstbewusstsein der Männer kratzen und für viele Männer ein ernsthaftes Problem darstellen. Besonders dann, wenn Sie sich einen schönen, vollen Bart als Ausdruck von Männlichkeit wünschen, kann sich der Haarverlust auf die Lebensqualität auswirken.
Als weiteres Problem kommt hinzu, dass viele Menschen die fehlenden Haare im Oberlippen- oder Kinnbereich als mysteriöse Krankheit betrachten. Sie befürchten eine Ansteckung und meiden daher den Kontakt mit den Betroffenen.
In schwerwiegenden Fällen kann es zur sozialen Isolation kommen. Hinter der Alopecia barbae steckt jedoch keine ansteckende Krankheit. Die Rasur ist nur eine kurzzeitige Lösung, da besonders bei Männern mit starkem Bartwuchs schon nach einigen Stunden wieder Bartstoppeln auftreten und die kahlen Stellen dann wieder auffallen.
Eine mehrmalige Rasur am Tag kann die Haut stark austrocknen und zu Rötungen oder Entzündungen führen. Um den Haarverlust am Bart erfolgreich zu behandeln, gilt es, die Ursache aufzudecken und dagegen vorzugehen.
Betroffene Männer leiden sehr darunter, da die hellen, nicht von Haaren bewachsenen Gesichtsbereiche auch bei rasiertem Bartwuchs auffallen. Bartausfall wirkt sich nachteilig auf die Psyche aus und kann im schlimmsten Fall in eine schwere Depression führen. Für Männer ist Alopecia barbae oftmals noch schlimmer als die Alopezie areata auf dem Kopf.
Gibt es eine effektive Behandlungsmethode und kann man dem Ausfall der Follikel mit der richtigen Bartpflege vorbeugen? Gegen genetischen Haarausfall ist kein Kraut gewachsen. Doch es gibt eine Behandlung, die dauerhaft für den gewünschten dichten Bartwuchs und das damit verbundene maskuline Selbstbewusstsein sorgt.
Ursachen der Alopecia barbae
Die Ursachen für den Haarverlust am Bart sind noch nicht vollständig geklärt und können vielfältig sein. Meistens handelt es sich um eine Form des kreisrunden Haarausfalls (Alopecia areata), der auch das Kopfhaar betreffen kann.
Bemerken Sie auch auf dem Kopf kleine, kreisförmige kahle Stellen, dann handelt es sich eindeutig um den kreisrunden Haarausfall. Er kann neben den Kopfhaaren auch Barthaare, Augenbrauen und die Körperbehaarung betreffen. Oft stoppt der kreisrunde Haarausfall nach einiger Zeit.
An den kahlen Stellen können sich wieder Haare bilden. Schlimmstenfalls gehen die kahlen Stellen jedoch ineinander über und es kann zum Totalverlust der Haare an Kopf und Körper kommen. Damit das bei Ihnen nicht eintritt, sollten Sie bei den ersten Anzeichen von Haarausfall am Bart einen Hautarzt konsultieren.
Er untersucht den Bartbereich, aber auch die Kopfhaut und die Kopfhaare. Zusätzlich kann er eine Blutuntersuchung vornehmen, um die Art des Haarausfalls und die Ursache festzustellen.
Als Ursache für die Alopecia barbae und die Alopecia areata kommt meist eine Fehlfunktion des Immunsystems, eine Autoimmunerkrankung, in Frage. Das Immunsystem greift die Haarfollikel an, da es sie als körperfremdes Material ansieht.
In der Folge entzünden sich die Haarfollikel und sterben ab, was zum Ausfall der Haare führt. Bis auf den Haarausfall können einige Autoimmunerkrankungen weitgehend beschwerdefrei verlaufen. Solche Autoimmunerkrankungen können vielfältig sein.
Nicht immer sind die Symptome eindeutig erkennbar. Häufig sind umfangreiche Untersuchungen erforderlich, um eine Autoimmunerkrankung zu erkennen. Das Problem besteht darin, dass eine Autoimmunerkrankung zumeist nicht vollständig geheilt werden kann.
Mit der richtigen Medikation können die Symptome und Beschwerden jedoch oft gut behandelt werden, sodass die Krankheit die Lebensqualität nicht oder nur wenig beeinträchtigt.
Weitere Faktoren, die zu einer Alopecia barbae führen können
Nicht immer muss eine Autoimmunerkrankung zu einem Haarausfall am Bart führen. Der Hautarzt wird Ihnen, um die geeignete Behandlung einzuleiten, in einem Anamnesegespräch verschiedene Fragen stellen. Er kann Sie zu bekannten Vorerkrankungen, zu bestehenden Allergien oder Unverträglichkeiten, zu Häufungen von Haarausfall in der Familie sowie zu Ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten befragen.
Der Haarverlust im Bartbereich kann auch durch
- psychischen oder emotionalen Stress
- Einfluss von chemischen Stoffen, beispielsweise im Beruf
- genetische Faktoren wie familiäre Häufung von Haarausfall
- verschiedene Erkrankungen wie Down-Syndrom
- falsche Ernährung oder Essstörung
verursacht werden.
Nicht immer muss es sich um eine Form von kreisrundem Haarausfall handeln. In seltenen Fällen wirkt sich ein erblich bedingter Haarausfall auch auf den Bart aus. Bei Männern macht sich der erblich bedingte Haarausfall mit Geheimratsecken, einem zurückweichenden Haaransatz und Glatze bemerkbar. Männer, die unter einem erblich bedingten Haarausfall leiden, neigen häufig sogar zu einem verstärkten Bartwuchs.
Der Haarverlust am Bart kann jedoch auch eine Form des vernarbenden Haarausfalls sein. Jucken oder brennen die kahlen Stellen, sind sie gerötet und bilden sich dort Narben, dann ist ein vernarbender Haarausfall ziemlich eindeutig.
Die Haare sind an den kahlen Stellen verloren und wachsen nicht wieder nach. Die Ursachen des vernarbenden Haarausfalls können vielfältig sein. Häufig wird er durch entzündliche Prozesse verursacht, beispielsweise durch eine Schuppenflechte (Psoriasis).
Behandlung von Alopecia barbae
Ein Standardrezept, um den Haarverlust im Bartbereich zu behandeln, gibt es nicht. Welche Behandlung geeignet ist, hängt von der Ursache ab. Bei einem vernarbenden Haarausfall als Ursache kann eine Behandlung mit Kortison erfolgen, die jedoch nicht ohne Nebenwirkungen ist.
Eine Autoimmunerkrankung als Ursache wird medikamentös behandelt. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Präparate mit Zink oder Eisen können für die Behandlung verwendet werden. Häufig führt ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen zu einem Haarverlust. Anhand einer Blutuntersuchung kann der Arzt feststellen, an welchen Vitaminen oder Mineralstoffen es Ihnen mangelt, und die entsprechenden Präparate verordnen.
Ist Stress die Ursache, hilft nur eine Änderung der Lebensgewohnheiten, verbunden mit Stressabbau. Ist die Ursache beseitigt, können die Haare oft wieder nachwachsen. Einem Haarverlust am Bart können Sie oft schon mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung entgegenwirken.
Eine ungesunde und einseitige Ernährung führt auch zum Ausfall der Kopfhaare. Stellen Sie Ihre Ernährung um und enthält Ihre künftige Ernährung viel Biotin, Vitamin E, Zink und Eisen, können die Haare am Bart oft wieder kräftiger nachwachsen.
Das Einreiben des Bartbereichs mit gesunden Ölen wie Arganöl oder Olivenöl kann zu einer besseren Durchblutung der Haut und einer besseren Nährstoffversorgung der Haarfollikel führen, die auch das Wachstum der Barthaare begünstigt.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten noch in der Erprobung
Zur Behandlung von Haarausfall am Bart werden verschiedene Therapiemöglichkeiten erprobt. Solche Behandlungsmethoden sind die Lichtbehandlung mit UV-Strahlen oder die Behandlung mit Minoxidil, das auch zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall verwendet wird und die Durchblutung verbessert.
Nach dem Absetzen von Minoxidil, das als Schaum oder Lösung verfügbar ist, setzt sich der Haarausfall wieder fort. Als Nebenwirkungen können Rötungen, Juckreiz oder trockene und schuppige Haut auftreten. Auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) wird zur Behandlung von Alopecia barbae herangezogen, doch liegen über den Erfolg noch keine wissenschaftlichen Studien vor.
Haarverlust am Bart mit Haartransplantation behandeln
Eine Transplantation von Barthaaren ist möglich, doch wird sie zumeist angewendet, wenn der Bart nicht voll wächst oder wenn die Barthaare durch Verbrennungen verlorengegangen sind. Ist der Haarausfall am Bart durch eine Autoimmunerkrankung oder durch entzündliche Prozesse bedingt, hat die Haartransplantation keinen Erfolg.
Die transplantierten Haare fallen sofort wieder aus. Wurde die Ursache eindeutig geklärt und bestehen gegen die Haarverpflanzung keine Bedenken, können die Haare vom Hinterkopf, aber auch von der Brust, vom Rücken oder von den Beinen entnommen und in den Bartbereich transplantiert werden.
Fernab krankhafter oder äußerer Einflüsse ist bekannt, dass vor allem Männer mit einem hohen Testosteronspiegel von Bartausfall betroffen sind. Ein Mittel, das die Hypersensibilität gegen das Testosteron-Umwandlungshormon DHT mindert gibt es nicht. Auch wenn viele Hersteller von Bartpflegeprodukten eine haarwuchsfördernde Wirkung bewerben, zeigt sich bei kreisrundem Haarschwund im Bartwuchs kein Erfolg. Kann der Dermatologe in einer umfangreichen Untersuchung eine Autoimmunerkrankung ausschließen, ist die Eigenhaarverpflanzung zur Verdichtung des Bartwuchses möglich.
Wichtig ist dabei, dass die Kontur genau festgelegt und auf die Gesichtszüge des Mannes abgestimmt wird. Das Behandlungsteam sollte sehr erfahren sein und sich mit Eigenhaarverpflanzungen über der Oberlippe, an den Wangen und am Übergang vom Kinn zum Halsbereich auskennen.
Da in den meisten Fällen bei Bartausfall nicht ausreichend Follikel für den Eingriff vorhanden sind, kann die Implantation auch mit Grafts vom Körperhaar erfolgen. Was anfänglich ungewöhnlich klingt, hat sich in der praktischen Anwendung zahlreich bewährt.
Der Haarwuchs passt sich der Gesichtsbehaarung an und lässt nicht erkennen, von welcher Stelle des Körpers er entnommen wurde. Eine ausführliche Beratung ist vor einer Bartverpflanzung wichtig, da auch ein minimalinvasiver Eingriff OP-Risiken aufweisen kann. Damit das implantierte Haar einwächst und den Bart dauerhaft verdichtet, muss der Patient bereit sein, die Anweisungen der Haarklinik zu befolgen und sich innerhalb der Heilungsphase zu schonen.
Fazit: Verschiedene Ursachen für den Verlust von Haaren im Bartbereich
Der Haarausfall am Bart kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine Autoimmunerkrankung die Ursache, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift. Eine solche Autoimmunerkrankung kann nicht geheilt werden, doch kann mit einer medikamentösen Behandlung oft eine weitgehende Beschwerdefreiheit erzielt werden.
Oft geht die Alopecia barbae mit einem kreisrunden Haarausfall einher, der auch die Kopfhaare betrifft. Auch eine unausgewogene Ernährung, Stress, genetische Faktoren oder chemische Einflüsse können zum Verlust der Haare am Bart führen.
Sie sollten einen Hautarzt konsultieren, der die Ursache ermitteln und die Behandlung einleiten kann. Eine Haartransplantation ist nur dann sinnvoll, wenn der Haarausfall nicht durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wurde.
Je früher die Untersuchung erfolgt, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Nicht immer muss Bartausfall mit dem vollständigen Verlust der Follikel einhergehen. In einigen Fällen können die Haarwurzeln auch geschwächt sein und früher als in ihren natürlichen Phasen in die Ruhezeit eintreten. In diesem Fall lässt sich der Haarschwund am Bart stoppen, nachdem man die Ursache kennt und sie behandelt.
Eine reine Symptombehandlung bringt keinen Erfolg, da jeder Haarverlust einen Grund hat. Sollte die Ursache einer Behandlung bedürfen, reguliert sich der Bartwuchs nach Behandlungsende in vielen Fällen von selbst. Bartschwund muss nicht von Dauer sein. Ist das Barthaar mit der Wurzel verloren, kann der volle Wuchs durch eine Implantation von Eigenhaar wieder hergestellt werden.
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